Nach 20 Jahren verabschiedet sich Marianne Heußen vom Familienzentrum Christ König. Seit 2008 leitet die engagierte Pädagogin die Kita am Concordienplatz im Kempener Norden. Zum Jahresbeginn wechselt die 63-Jährige in die sogenannte passive Phase der Altersteilzeit.
„Es spielt keine Rolle, woher der Mensch kommt“
Bei adventlicher Stimmung verabschiedete sich Marianne Heußen am vergangenen Freitag aus dem aktiven Dienst als Leitung des Familienzentrums. Nach ihrer pädagogischen Ausbildung und zunächst anderen beruflichen Wegen trat sie 2004 in den kirchlichen Dienst ein. Im September 2008 übernahm sie die Leitung des zertifizierten Familienzentrums.
„Es spielt keine Rolle, woher der Mensch kommt – mir war es immer wichtig, jeden so zu nehmen wie er ist“, erklärte Heußen in Anwesenheit von Vertretern aus Elternbeirat, Förderverein, Kirchengemeindeverband (KGV) und Trägergesellschaft sowie Kooperationspartnern und dem zehnköpfigen Team der Kita. In Kempen-Hagelkreuz leben mehr als 15 verschiedene Nationalitäten und Kulturen zusammen.
Begeisterung für christliche Geschichten
2017 wurde das Familienzentrum, in dem 41 Kinder betreut werden, vom Katholischen Kirchengemeindeverband Kempen/Tönisvorst auf die gemeinnützige Trägergesellschaft Horizonte übertragen. Die Geschäftsführerin der Horizonte, Sylwia Digiacomo, hob in ihren Abschiedsworten das Engagement von Marianne Heußen hervor: „Die stetige Weiterentwicklung der Kita war Ihnen immer wichtig. Dies ist Ihnen vor allem durch die Themen Sprachförderung und Lesen erfolgreich gelungen. Sie haben es geschafft, Kinder unterschiedlicher Nationalitäten und Glaubensrichtungen für christliche Geschichten zu begeistern.“ So habe die Pädagogin unter anderem die Auszeichnung zur Sprachkita wesentlich begleitet. „In ihrer Kita durften die Kinder Kinder sein, mit allen Stärken und Schwächen. Danke für Ihren großartigen Einsatz, wir werden Sie vermissen“, resümierte Digiacomo.
Zum Abschied einen Engel der Kulturen
Im Namen des Kirchengemeindeverbandes Kempen-Tönisvorst dankte Andreas Bodenbenner der Leiterin: „Sie waren immer für alle Menschen da. Menschen, die immer da sind, sind Engel.“ Der Gemeindereferent überreichte zum Abschied einen Engel der Kulturen – einen Holzkreis, aus dem die Symbole der drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam ausgefräst sind, wodurch sich die Form eine Engels bildet.
Heußen bedankte sich bei ihren Gästen mit einem Spruch, der sie seit Jahren begleite:
„Es ist ein besonderes Geschenk, am richtigen Ort zu sein.“ Sie habe sich immer richtig gefühlt in der Kita Christ König und sei dankbar, dass sie hier ihre Ideen umsetzen konnte.
Eine Rose für „Frau Heus’chen“
Bereits am Morgen hatten die Kinder der Kita ihrer „Frau Heus’chen“ jeweils eine Rose überreicht. „Da habe ich schon die ein oder andere Träne verdrückt“, so Heußen. Sie werde die Kinder und das ganze Kita-Team vermissen. „Jetzt freue ich mich aber erst einmal darauf, ausschlafen zu können“, meinte sie lachend.
Zum 1. Januar 2024 übernimmt Jennifer Daamen die Leitung des Familienzentrums Christ König. Die 28-jährige Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin wechselt vom Jugendamt Nettetal nach Kempen.
Foto (v.l.): Gemeindereferent Andreas Bodenbenner, Kita-Leiterin Marianne Heußen und Horizonte-Geschäftsführerin Sylwia Digiacomo